Generative Künstliche Intelligenz

Zwischen Risiko und Inklusion
Generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, steht zunehmend im Zentrum gesellschaftlicher Debatten – oft mit dem Fokus auf mögliche Risiken: Fehlinformationen, Abhängigkeit oder ethische Herausforderungen. Diese Bedenken sind berechtigt und verdienen sorgfältige Auseinandersetzung. Doch bei aller Kritik gerät manchmal aus dem Blick, welches enorme Potenzial diese Technologie auch für den Abbau von Barrieren birgt – besonders für Menschen mit geistigen Behinderungen.
Viele alltägliche Aufgaben, die für andere selbstverständlich erscheinen – wie das Verfassen von Texten, das Verstehen komplexer Inhalte oder das Kommunizieren mit Behörden – können für Menschen mit kognitiven Einschränkungen eine große Hürde darstellen. Hier setzt generative KI an: Sie kann Informationen vereinfachen, bei der Strukturierung von Gedanken helfen oder in klarer, verständlicher Sprache antworten – rund um die Uhr und ohne Wertung.
Ein Beispiel: Jemand mit Lernschwierigkeiten möchte einen Brief an ein Amt schreiben. ChatGPT kann nicht nur beim Formulieren helfen, sondern auch erklären, welche Informationen gebraucht werden – in einfacher Sprache und im eigenen Tempo. Das stärkt Selbstbestimmung und Teilhabe.
Natürlich ersetzt eine KI keine menschliche Unterstützung oder pädagogische Betreuung. Aber sie kann ein zusätzliches Werkzeug sein – eines, das Unterstützung ermöglicht statt Abhängigkeit zu fördern. Entscheidend ist, wie wir diese Technologie gestalten und einsetzen: mit Fokus auf Inklusion, Verantwortung und Respekt.